Ein Projekt zum Schutz von Weltoffenheit und Soziokultur

Posted on Jan 10, 2025

2019 bis zum Beginn der Pandemie-Lockdowns sammelte ich mit der Aktion „Eine Million gegen Rechts“ rund 140.000 € Spenden für selbstverwaltete Jugendhäuser und Soziokulturelle Zentren in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Jetzt im Sommer veranstaltete und organisierte ich 24 gut besuchte Demokratiefestivals in den drei genannten Bundesländern, oft in Zusammenarbeit mit der lokalen Soziokultur. Erneut musste ich feststellen, welche enorme Bedeutung diese Orte für Demokratie, Weltoffenheit, Kultur und einen menschenfreundlichen Umgang miteinander haben. Für mich manifestiert sich der Schutz der Demokratie gegen den wiedererstarkenden Faschismus und Nationalismus im Schutz dieser Kultur- und Jugendstätten.
Die AfD greift erfahrungsgemäß als erstes Orte der kulturellen Vielfalt an – vornehmlich die soziokulturellen Zentren und die selbstverwalteten Jugendhäuser. Durch ihr Erstarken in den Stadt- und Gemeinderäten und auch auf Landesebene versucht sie, z.T. leider bisweilen auch in Kooperation mit anderen Parteien, Förderungen in Frage zu stellen oder abzuschaffen, Gemeinnützigkeit zu hinterfragen und abzuschaffen, eine weltoffene Jugend- und Migrationsarbeit abzuschaffen – kurz: diese Orte in Existenznot zu bringen, mundtot zu machen, ihre Arbeit zu behindern und sie schließlich komplett zu schließen.

Ich denke, der beste Schutz für diese Einrichtungen ist, einen Schutzfonds für sie zu errichten, auf den sie unabhängig von kommunaler, d.h. politischer Förderung im Notfall zurückgreifen können. Daher möchte ich das Projekt „Eine Million gegen Rechts“ wieder aufleben lassen.

Habt ihr im März, Mai, Juni, Oktober, November, Dezember 2025 noch Termine frei (ggf. auch als Open-Air im Sommer), an denen wir ein entsprechendes Benefizkonzert, gerne auch mit Gastauftritten lokaler Künstler*innen, gestalten könnten? Wenn möglich, würden wir das gerne auf Spendenbasis tun (muss aber nicht sein), wobei wir so oder so versuchen würden, die Unkosten gering zu halten und über Stiftungen und Sponsoren zu finanzieren.
Man könnte darüberhinaus nachdenken, ab dem Konzert bei euch weiterzusammeln, in Abstimmung mit den auftretenden Künstler*innen natürlich. Einige Veranstalter*innen wollen das so handhaben. Können wir ja mal beschnacken 🙂

Meine Erfahrung in den letzten dreißig Jahre politischer und kultureller Arbeit zeigt mir jedenfalls, dass wir zusammenhalten müssen und eine menschliche Gesellschaft nur aufrechterhalten können, wenn nicht jede(r) an seinen/ihren persönlichen Vorteil denkt, sondern auch denen geholfen wird, die gestürzt sind oder sich in einer schwierigen Situation befinden. Lasst uns in unfreundlichen Zeiten freundlich zueinander bleiben.

Euer Heinz
Heinz