Der Weg nach Innen.
Liebe Freunde,
lange habe ich keinen Newsletter mehr verfasst, denn eigentlich wollte ich bis zum Ende unserer „Eine Million gegen Rechts“-Tour warten. Nun hat das Virus wie bei so viel anderen Projekten zu einer Unterbrechung geführt. Daher ein kleiner Zwischenstand und einen Wegweiser, wie es damit weitergeht.
Durch den Zusammenbruch des kulturellen Lebens sind wir nicht nur politisch und kulturell stillgelegt, sondern leider auch finanziell stark betroffen. In meinem Falle wars die volle Breitseite, denn durch die dauernden Benefizkonzerte hatte ich keine Chance, Rücklagen zu bilden und falle als Künstler ohne Honoraranstellung durch alle Unterstützungsraster. Um trotzdem meine Miete zahlen zu können und vielleicht sogar noch die fast fertige neue Strom & Wasser CD zu vollenden, habe ich ein Projekt vorgezogen, das ich mir eigentlich für meine Rente ausgedacht hatte, eine Mischung aus Wandern, Dichten, Beobachten und Philosophieren – und man kann es durch ein paar Kilometergroschen unterstützen 🙂
Eine Million gegen Rechts
Kurz vorm Schlußspurt ausgebremst, das war natürlich Schade. Rund dreißig Konzerte und Festivals konnten wir nicht spielen. Insgesamt hatten wir bis dahin rund 140.000 € sammeln können, den Großteil auf unseren Konzerten, aber viel wurde auch aufs Spendenkonto überwiesen und sehr viele liebe Kollegen haben mitgesammelt. Weitere Infos könnt ihr auf der Homepage sehen. Wir haben auch bereits viele Häuser unterstützen können, so ging eben eine fünfstellige Spende nach Chemnitz zum Kulturbündnis Hand in Hand, wo sie aufgeteilt werden unter dem Aaltra, dem AJZ Talschock, Arthur e.V., dem Atomino, dem Lokomov, Nikola Tesla, Odradek, der Spinnerei, dem Subbotnik, dem Transit und dem Weltecho.
Außerdem unterstützten wir Atomkinder e.V. in Schwarzenberg / Erzgebirge, das Café Taktlos in Glauchau, das Dorf der Jugend in Grimma, den Treibhaus e.V. in Döbeln, den Freiraum in Pößneck, das Haus Siebenhitze in Greiz und mit kleineren Beträgen außer der Reihe die Protestdemo zu Schließung von Potse und Drugstore, den ältesten selbstverwalteten Häusern in Berlin, und den Quersteller in Fulda. Weitere Spenden sind für die kommenden Wochen geplant.
Wir werden das Projekt wieder aufnehmen, sobald wir gesichert zusammenhängend touren können. Ich denke, die Notlage der Häuser ist durch die allgemeine Krise sehr verschärft worden. Möglicherweise verfolgen wir dieses Projekt noch bis tief ins kommende Jahr, möglicherweise kombinieren wir es mit einem zweiten politischen Projekt, das ich vorhabe – aber erstmal gilt es abzuwarten, wie und unter welchen Umständen wir überhaupt wieder auf Tour gehen können.
Mehr zum Spendenstand: offensivbuero.de/eine-million-gegen-rechts/spendenstand/
Mehr zu den Unterstützern: offensivbuero.de/eine-million-gegen-rechts/unterstuetzer/
Mehr zu den unterstützten Häusern: offensivbuero.de/eine-million-gegen-rechts/unterstuetzte-haeuser/
Der Weg nach Innen
Viel Wertvolles geht ja zur Zeit in Hysterie und belanglosem Social-Media-Geschwätz unter. Dabei warten überall kleine schillernde Geschichten und Gedanken auf ihre Entdeckung. So werde ich also heute loslaufen, von Stadt zu Stadt, um sie ein wenig einzusammeln. Und weil eine solche Wanderung ja auch immer eine Begegnung mit sich selbst darstellt, habe ich auch einen schönen Namen für diese sonderbare Tournee: der Weg nach Innen. Ich gehe zu Fuß, wie anno dazumal die Gebrüder Grimm oder der ehrenwerte Herr Kleist.
Und da ich zur Zeit zu pleite für lange Fahrtstrecken und Hotelübernachtungen bin, fange ich vor der Haustür an: in Schleswig-Holstein. Ihr könnte mich dabei unterstützen und die Veröffentlichung des dabei entstehenden Buches: mit Kilometergroschen auf der Projektseite www.startnext.com/der-weg-nach-innen – so entsteht mitten in der allgemeinen großen Aufregung ein vermutlich recht entspanntes, gut gelauntes, poetisch-philosophisches Büchlein. Und vielleicht kann man in diesen Zeit nichts besseres tun, als gelassen zu bleiben.
Es grüßt euch alle sehr herzlich,
euer Heinz
